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Meine Reiseberichte
Argentinien & Chile im Herbst 2012 - Bericht 1    - mit Fotos -

1. Reisebericht aus Argentinien

Liebe Freunde, Bekannte und Verwandte,

gerade sitze ich in meinem Hotelzimmer in Buenos Aires und fühle mich glücklich, weil ich in den letzten Tagen so viel erlebte. Es war bis zu meinem Abflug zum Freitag Morgen, den 23. November noch mehr als hektisch, aber dann schlief ich dank Schlaftablette, die ich außer für Langstreckenflüge sonst kaum nehme, den 12einhalb Stundenflug von Madrid, wie ein Murmeltier. Das hilft mir auch immer die Zeitverschiebung kaum mehr wahrzunehmen. Bis die Tablette wirkte las ich noch, dass Menschen die für Andere etwas tun, älter werden, weniger krank und weniger Krebsanfällig sind. Sollte man sich zum Lebensmotto machen!

Gleich am Samstag holte mich Renate Stein im Hotel, das sie für mich ausgesucht hatte, zu einer Stadtführung ab. Ihr Mann Gottfried, arbeitet für den BR und ARD. Ich lernte ihn vor 1,5 Jahren auf einer IHK Reise, damals geführt vom Kathrein Toni, in Uruguay kennen. Ein paar Monate später besuchten sie mich auch in Rimsting.

Die Stadt ist nur ein paar hundert Jahre alt und mit seinen Monumentalbauten, sehr großzügig angelegt. Man versuchte vor rund 100 Jahren ein „Europa in Südamerika“ aufzubauen. Derzeit ist die 3 Millionenstadt (mit näherem Umland 14 Millionen) relativ verarmt. Neben den Palästen schlagen die Obdachlosen Müllleute ihre Nachtlager auf. Sie leben davon den Abfall nach Brauchbarem zu durchsuchen, was ihnen ein Einkommen von etwa 2.- € pro Tag einbringt. Rund 40 % wird dadurch der Müll reduziert. Auch eine Art von Verwertung.

Wir fuhren mit U-Bahn und Bussen zu den Sehenswürdigkeiten. Neben dem Parlaments- auch das Regierungsgebäude wie die „Casa Rosada“ und dann zu dem Neuen und  dem alten Hafen la Boca. Letzterer hat mich sehr beeindruckt, da noch die alten Häuser in denen die Hafenarbeiter wohnten teilweise erhalten sind. Einer aus der Gosse wurde ein berühmter Maler. Kurzerhand bemalte er die alten Wellblechhütten und –Häuser in verschiedenen Farben, was dadurch eine der Hauptatraktionen für den Tourismus wurde. Überall Marktstände, Lokale, „schräge Straßenmusiker“  und – überall wird Tango getanzt.

Mir fiel Peter Burghart ein, der mir vor 2 Jahren erzählte, dass er in Buenos Aires lebt. Der Südamerikakorrespondenten der „Süddeutschen Zeitung“, schrieb damals einen Bericht anlässlich meines Holzhausbaus in Haiti. Darauf hin kam dann der BR zu mir und durch diesen Kontakt entstanden dann meine bisher 17 „Waldspaziergang-Beiträge“ für die „Abendschau“. Einer kommt übrigens diese Woche noch. Renate kannte ihn und so trafen wir uns gestern zu einem tollen Essen.

Heute besuchen wir außerhalb der Stadt eine Sozialeinrichtung für Frauen, die die Stein`s aufbauten und am Abend treffe ich dann die Nachkommen der Familie, dessen Vorfahren meine Großeltern während der Nazizeit versteckten und die dann nach dem Krieg nach Argentinien auswanderten. Wir hatten vor 47 Jahren den letzten Kontakt und dann verlor sich die Spur, bis es der Zufall wollte, dass wir uns heute treffen werden. „Deine Großeltern haben uns das Leben gerettet“, sagte kürzlich Trixi, die noch als Kleinkind auf unserem Hof war, kürzlich bei einem Telefonat. Es hat mich sehr bewegt und auch Stolz auf meine Großeltern sein lassen. Aber davon später…..

Auf Foto 122 ist links Peter Burghard, gegenüber seine Frau und in der Mitte Renate und Gottfried Stein.

Ganz liebe Grüße
Hans

26. November 2012

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links Peter Burghard, gegenüber seine Frau und in der Mitte Renate und Gottfried Stein

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