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Meine Reiseberichte
Chilereise von November 2007 bis Februar 2008 - Bericht 8
Hallo da bin ich wieder!
Bin seit ein paar Tagen wieder in Lima. Konnte jetzt lange nicht schreiben, da ich ja wie angekuendigt, ueber 3 Wochen, in Amazonien, im tropischen Teil Perus, auf der oestlichen Seite der Anden war. Ich war auf dem Einweihungsplatz el Paraiso und dort gibt es weder Strom noch Telefon, Handyempfang oder warmes Wasser. Das Essen ist rein vegan und absolut salzfrei. Nachts liegt man im Durchschnitt 12 Stunden auf duennen Matratzen in der Malocka, einem grossen und hohen Rundbau mit Palmblaetterdach. Nachdem allen feierlich ein bis zwei Milliliter Pflanzensaft ueberreicht wurde, der die beiden Gehirnhaelften verbindet, kommst du in andere Ebenen, die du bisher noch nicht kanntest. Diese ehemals heilige Pflanze der Inkas ist eine Liane, die auf Baeumen im Urwald waechst. Du bist immer bei vollem Bewusstsein und ich habe fast 200 Seiten geschrieben. Ich werde euch teilweise darueber berichten. Manche Dinge sind aber so was aehnliches wie geheime Offenbarungen, ueber die mann nicht sprechen kann. Am siebten/achten Tag wollte ich abbrechen, weil mir alles so verrueckt, auch mit all den Entbehrungen, vorkam. Bin aber froh, dass ich es nicht getan habe.

In der 7 Millionen Enwohner zaehlenden Stadt Lima fuehle ich mich sehr wohl. Ich hatte vorher, im Januar und jetzt insgesamt 7 Tage sehr intensive und erfolgreiche Geschaeftsgespraeche. Ich war in mehreren sehr professionellen und grossen Holzverarbeitungbetrieben und exklusiven Bueros und konnte hervorragende Kontakte in den hoechsten Bussineskreisen knuepfen.

Lima liegt am Meer und hat hervorragendes Klima, bei immer ca. 27 Grad und nur einmal Regen im Jahr. Nachts kuehlt es leicht ab. Es ist fast immer leicht bewoelkt.

Mitte Maerz, wenn ich aus Rumaenien zurueck bin, kommen fuer eine Woche 3 oder 4 Peruaner zu uns. Sie moechten uns und andere Maschinenhersteller besuchen und auch Tirol, weil vor 150 Jahren hier in den Anden 350 Familien aus Tirol und Bayern siedelten. Das Gebiet ist heute ein hoch anerkanntes Technologiezentrum in Peru. Ich werde es im Mai besuchen, da ich hoechstwahrscheinlich zur Einfuehrung von Saegewerken und zum Bau von einfachen Holzheausern wieder hier bin. Die Holzhausgeschichte werde ich mit Stefan, einen Franzosen, der hier lebt, in Cooperation anfangen. Er ist der technische Leiter des Einweihungsplatzes el Paraiso, in dem ich ja zusammen mit 100 Leuten (davon ca. 80 Franzosen) war. Bereits in Chile hat mir jemand gesagt, er sei das Beste, was es derzeit auf der Welt gibt. Viele hohe Bussinesleute mit denen ich zu tun hatte, haben auch Erfahrung mit dieser heiligen Pflanze der Inkas (man soll deren Namen nicht im eMail schreiben) und wenn sie hoeren dass ich das auch habe, dann giltst du sozusagen als Eingeweihter. Ich nahm sie 18 Naechte lang. Das hat uebrigens ueberhaupt nichts mit Drogen zu tun und man kann auch nicht suechtig werden, unter anderem auch weil dir so schlecht ist. Viele Leute kotzten jede Nacht, ich nur ein mal.

Fuer das eiserne Pferd, das wir auch in unserem Verkaufsprogramm haben, es ist ein kleines nur 440 kg schweres Raupenfahrzeug, das aber 1200 kg tragen kann, sieht sowohl Enrique, unser Vertreter, der ueberall hin Kontakte hat und auch den Praesidenten gut kennt, als auch Rafael Quevedo sehr vielseitige Einsatzmoeglichkeiten in der Landwirtschaft. Wir sprachen 1.5 Stunden mit Rafael, nachdem er sein 2.5 stuendigs Gespraech mit dem Praesidenten von Peru beendet hatte bevor er wieder in die 500 km entfernte Stadt Trujillo abflog. Beide sind so in meinem Alter. Enrique erzaehlte mir, dass Raffael Agraringenieur ist und der absolute Topmanager, was Landwirtschaft betrifft in Peru. In der Technik ist er gleich auf mit Israel (gleiche Boden- und Klimaverhaeltnisse) und er war vor 25 Jahren 1.5 Jahre in einem Kibuz bei Bershewa. Die Stadt ist auch Partnerstadt von Rosenheim.

Der Betrieb, den Rafael verwaltet, umfasst 5000 ha, bei Wuestenklima mit nur 50 mm Niederschlaegen. Wasser fuer Bewaesserung ist aber im Ueberfluss da. Sie haben neben Bananen und anderen Suedfruechten 600 ha Spargel, ernten ueber 20 000 to Avocados, haben 1500 Milchkuehe und erzeugen pro Monat 1,8 Millionen Huehnchen. Es arbeiten dort 3000 Mitarbeiter. Er kauft das erste eiserne Perd zum testen von uns. Das meiste der Fruechte geht nach Europa und Amerika. Er hat mich eingeladen.

Gestern Abend traf ich nochmal Isabel Franchini zum Abendessen, eine etwa 65 jaehrige unheimlich sympatische Powerfrau. Sie kam etwas verspaetet, da sie vorher noch ein Gespraech mit dem Handelsminister hatte. Sie interessiert sich auch fuer eine Serra. In ihrem Betrieb Maderas Peruanas, mit 300 Mitarbeitrn, erzeugt sie unter anderem jetzt ganz neu, nach einem Patent das ihr Sohn zusammen mit jemand aus der Schweiz entwickelte, einen Holzfussboden fuer Terrassen und Schwimmbaeder, mit einem Klicksystem, das jedes Kind zusammenbauen kann. Ich glaube, der Boden hat sehr gute Absatzchancen in Deutschland. Ich bekam von Ihr die Vertretung.

Heute Vormittag habe ich noch zwei Geschaeftsbesprechungen, Nachmittag gehe ich dann noch mit ein paar Freundinnen aus Stuttgart, die auch die 3 Wochen dabei waren, ans Meer und fliege dann am Abend zurueck nach Chile. Am 22. Februar komme ich dann wieder nach Stetten.

Liebe Gruesse
Hans
8. Februar 2008

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