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Meine Reiseberichte
Chilereise von November 2007 bis Februar 2008 - Bericht 1
Hallo, hier ein kleiner Lagebericht aus Chile:
Gestern war ich 70 km oestlich in Curareywey (ein Indianername, da dort noch ca. 85% Maputce leben) nahe der Argentinsischen Grenze in den Bergen, um das Auto eines Bekannten abzuholen, der erst am 2. Januar kommt. Da ich nicht viel fahre und hier in der Stadt Villarrica alles zu Fuss machen kann, reicht mir der alte Toyota Pickup.

Heute findet bei Maria in meinem Markt fuer ihre Tochter Isabella noch ein grosser Grillabend fuer die ca. 30 Hochzeitsgaeste aus Deutschland statt, die zu der Hochzeit von Isabella und Marcell am Samstag, bereits angereist sind. Berti Vogts, der Pate von Marcell ist aber nicht dabei, da er mit seiner nigerianschen Fussballnational-Mannschaft ein Spiel zu bestreiten hat. Marcell ist 33, sehr nett und ist deutscher Rechtsanwalt, spezialisiert auf deutsch-spanisch-chielenisches Recht.

Naechste Woche fahre ich fuer ein paar Tage 400 km nach Norden zu Ulli, einem befreundeten Zahnarzt aus der Oberpfalz, der bei mir mal vor ueber 10 Jahren ein Bauseminar mitmachte und dann nach meiner Anleitung hier sein Haus baute. Wir wollen ein paar Tage in die Wildnis reiten. Am Samstag den 15. findet dann das Grosse Opernfestival von Chistian Boesch statt. Er war einer der beruehmtesten Opernsaenger der Welt und ist jetzt hier Biobauer und zuechtet unter anderem japanische Wayu-Rinder. Er hat die Kinder-Papageno-Oper geschrieben die wir mal mit unseren Kindern in Muenchen besuchten, mit dem Saenger Ludwig Bauman aus Bad Endorf als Papageno, der damals ein Pferd von uns kaufte.

Mir persoenlich und meiner Psyche geht es sehr gut . Ich koennte die ganze Zeit schlafen, was ich auch zum grossen Teil tue. Scheinbar brauche ich es. Das Wetter ist zur Zeit bestens. Fast jeden Tag Sonne. Hell ist es von 5 bis 22 Uhr. Tagsueber erwaermt es sich bis zu 23 Grad und Nachts kuehlt es bis zu 7 Grad ab. Das kommt vom nur 80 km entfernten Humboldstrom, der mit seinem kalten Wasser aus der Antarktis die Gegend hier auf mittelauropaeischem Klima haelt, obwohl wir vom Aequator nur so weit wie Spanien oder Italien entfernt sind.

Die Marktverwaltung von meinem "Mercado Fritz" bereitet von Anfang an Sorgen. Diese erledigt jetzt voruebergehend Marcell, der 8 Monate hier verweilt. Doch er geht leider Ende April zurueck nach Deutschland. Mein bisheriger Verwalter war sehr schlampig und hat mich moeglicherweise auch betrogen. Jedenfalls blieb kein Geld uebrig. Normalerweise waeren so 4 000 bis 5 000.- Euro Gewin pro Jahr drinn. Ich hab mich deshalb entschlossen, den Markt zu verkaufen, falls ich einen angemessenen Preis bekomme. ansonsten kann ich auch noch warten, da der Platz einer der besten Lagen von Villarrica ist und die Preise schnell steigen.
Ich wuensche Dir und Euch ganz liebe Gruesse aus der vorweihnachtlich sommerlichen chilenischen Schweiz, in der jetzt alles gruent und blueht.

im Dezember 2007

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